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Moderner Anstrich: «Der Glöckner von Notre-Dame» in Thun

Moderner Anstrich: «Der Glöckner von Notre-Dame» in Thun

20. Juli 2025 Iris

Standing Ovation des Premierenpublikums auf der Seebühne in Thun. «Der Glöckner von Notre-Dame» besticht in einer gewagten Neuinszenierung durch ein hervorragendes Ensemble, einen stimmgewaltigen Chor und ein grossartig aufspielendes Orchester.

Detlef Leistenschneider als Frollo und Ensemble, Foto: Iris Steger

Als die berühmte Kathedrale Notre-Dame in Paris im Jahr 2019 zu grossen Teilen den Flammen zum Opfer fiel, war die Anteilnahme in der Bevölkerung gross. Die vor der Kathedrale versammelten Gläubigen erzählen sich Geschichten aus dem Paris des Jahres 1482, als im Glockenturm ein buckliger Krüppel namens Quasimodo gehaust haben soll. Mit diesem Ereignis tauchen die Zuschauerinnen und Zuschauer in Thun in die Geschichte des Glöckners von Notre-Dame ein.

Detlef Leistenschneider als Frollo, Sharon Isabelle Rupa als Esmeralda und Denis Riffel als Quasimodo

Die Schweizer Erstaufführung basiert auf der Neuinszenierung des Musicals aus dem Jahr 2017, die im Stage Theater des Westens in Berlin Premiere feierte. Das Disney-Musical ist eines der wenigen ohne Happy End. Die Musik stammt von Alan Menken, die Liedtexte von Stephen Schwartz (deutsche Übersetzung: Michael Kunze) und das Buch – basierend auf dem gleichnamigen Roman von Victor Hugo – schrieb Peter Parnell.

Regisseur Dominik Flaschka verleiht der tiefgründigen Erzählung um Moral, Menschlichkeit, Liebe und Hass ein modernes Gewand. Dadurch erhält der Stoff etwas mehr Leichtigkeit. Komische Momente fehlen ebenso wenig wie die schweren, traurigen und düsteren Elemente, die das Musical so besonders machen. Eine gewagte Idee, die – durch den roten Faden, mit dem Flaschka durch das Stück führt – letztlich aufgeht.

Sharon Isabelle Rupa als Esmeralda und Ensemble

Der rote Faden zeigt sich auch in der Handschrift der Figuren. Detlef Leistenschneider zeigt mit seinem vielschichtigen, ausdrucksstarken Spiel und seinen nuanciert eingesetzten Bariton die Zerrissenheit, die in Claude Frollo tobt. Gefangen zwischen Glauben, Macht, Begehren und Hass kämpft Frollo seinen inneren Kampf. Als Quasimodo berührt Denis Riffel. Eindrucksvoll meistert er die Entwicklung des Buckligen vom ergebenen Diener zu einem selbstbewussten jungen Mann, der letztlich seine Freiheit erlangt und Esmeralda vom Scheiterhaufen rettet. Esmeralda, die leidenschaftliche, lebensfrohe junge Frau, hat als Einzige Mitleid mit Quasimodo. Sharon Rupa gelingt der Spagat zwischen lebensbejahenden und dramatischen Momenten mühelos. Ihren wohlklingenden Sopran setzt sie stets sicher in Szene.

Frank Winkels als Clopin Trouillefou und Ensemble, Foto: Iris Steger

Als Obergaukler sorgt Frank Winkels in der Rolle des Clopin Trouillefou für komische Momente und führt Frollo und seine Mannen mehr als einmal an der Nase herum. Die Rolle spielt Winkels mit Finesse und Leichtigkeit. Als Hauptmann Phoebus de Martin agiert Oliver Floris rollendeckend und zeigt im Zusammenspiel mit Rupa berührende Momente.

Die Musik von Menken treibt die Erzählung mal fröhlich, mal düster voran. Orchestrale Klänge und erfrischende Folklore-Melodien wechseln sich gekonnt ab. Unter dem sicheren und energiegeladenen Dirigat von Iwan Wassilevski bringt das Orchester die imposanten Klänge wuchtig und eindringlich zur Geltung. Für Gänsehaut sorgen die Momente, wenn der Chor ins Geschehen eingreift. Kompliment an Patrick Secchiari, der die Chorelemente mit dem Chor auf höchstem Niveau einstudiert hat. Ausdrucksstark und erfrischend ist die Choreografie von Jonathan Huor – sie ist integraler Bestandteil der Erzählung und besticht durch starke Ensemblenummern.

Denis Riffel als Quasimodo

Die Kostüme von Irina Hofer sind auf die moderne Inszenierung abgestimmt. Frisch und farbenfroh sind die Gewänder der Gaukler, während sich die Pariser Bevölkerung in gediegenen Farben zeigt. Das Kirchenvolk erscheint in typischen Klosterkutten, während sich Frollo und de Martin durch feine Nuancen vom Rest abheben.

Das Bühnenbild von Stephan Prattes besteht aus einem Stahlgerüst, das auf der rechten Seite durch Stoffbahnen und einem hoch in den Himmel ragenden Stahlturm den Glockenturm von Notre-Dame darstellt. Eine überdimensionale Steinfigur, Glocken sowie ein Kreuz aus Neonröhren sollen die Kathedrale symbolisieren. Ein ausfahrbares Bühnenelement sowie weitere Elemente ermöglichen verschiedene Szenerien – dennoch erfordert es etwas Fantasie, um in die jeweiligen Orte des Geschehens einzutauchen. Etwas mehr Detailliebe für einzelne Handlungsorte wäre eine schöne Ergänzung gewesen. Dafür lassen die überdimensionalen Wasserspeier, die Pyrotechnik und der gelungene Einsatz des Bühnenlichts von Fabian Küng sowie die Fackelszenen die Schlichtheit des Bühnenbilds teilweise vergessen.

Am Ende geht die Reise zurück ins Paris des Jahres 2019. Die Geschichte von Quasimodo findet einen würdigen Abschluss, indem Riffel seinen Buckel wieder ablegt und die berührende Geschichte von Quasimodo und Esmeralda zu Ende erzählt. Es bleibt ein kurzer Applaus mit Standing Ovation des Premierenpublikums.

Fotogalerie "Glöckner von Notre-Dame" in Thun


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